OLBRICH, RENATE

aktuell bei ama-art.de im Angebot:
“AVATA” / 2004 / € 18.000
SUMORINGER / 2004 / € 9.500
Serie: “In der Welt sein” New York / 2010 / € 22.000
Serie : “In der Welt sein”
/ 2012 / € 4.300
Serie: “In der Welt sein” New York / 2013 / € 22.000
“Entpuppt” / 2015 / € 2.600
Hoffnung auf Frieden / 2015 / / € 16.000

geb.                 1941     in Korbach
1959 – 64       Ausbildung zur Fotografin
1965 – 80       Fotoatelier in Düsseldorf und Krefeld, Mode- und Werbefotografie
1984               Beginn der Malerei
2000              Beginn der künstlerischen Fotografie

In dem beiliegenden Portfolio zeige ich einen kleinen Werkausschnitt meiner Arbeiten aus den letzten Jahren.
Die fotografischen Arbeiten entstehen analog und werden von mir in der alten Technik der Farbsolarisation im eigenen Fotolabor bearbeitet.
In den letzten 10 Jahren sind so viele Serien mit insgesamt fast 1.000 Arbeiten entstanden. Einige wurden von Sammlern und Museen angekauft.
Die Landesbank-Baden-Württemberg übernahm in ihre Sammlung insgesamt 17 meiner Arbeiten.
Der Werkblock „Marrakech“ beschäftigt sich erneut mit Schwarz-Weiss Fotografie.
Die Motive sind Handvergrösserungen auf Barytpapier ( eine kleine Auswahl finden Sie auch auf meiner Homepage).
Als ausgebildete Fotografin habe ich in meinen Studios in Düsseldorf und Krefeld bis in die 80er Jahre Mode und Werbung fotografiert. Danach begann ich mich auf die Malerei zu fokussieren.
Heute beschäftige ich mich wieder verstärkt mit der Fotografie.
Meine bevorzugte Technik bleibt die analoge Farbsolarisation.
Durch den Anstoß eines der bekanntesten Avantgarde-Galeristen Hans-Jürgen Müller, bin ich mit meinen Arbeiten an die Öffentlichkeit gegangen und begann meine Arbeiten vermehrt auszustellen.Zwischenzeitlich waren meine Arbeiten in vielen Einzelausstellungen in Galerien und Museen zu sehen.

Renate Olbrich arbeitet mit einer herkömmlichen analogen Kamera und die abgelichteten Resultate sind klassische Handabzüge, die sie meist in Serien zusammenstellt. Sie setzt die Fotografie nicht als Dokumentation ein sondern transformiert sie durch die Technik der Solarisation in eine Bildsprache die von ihrem Erscheinungsbild Ähnlichkeiten zur Malerei aufweisen. Ausgeprägte Details provozieren eine imaginäre Welt ,die an Computergenerierte Bilder erinnern. Renate Olbrich ermöglicht durch die Solarisation die Sicht auf die Dinge aus einem anderen  Blickwinkel und verhilft diesen dadurch zu  einer bis dahin nicht bekannten Bedeutung. Sie verdeutlicht, das sich häufig erst etwas  zeigt wenn es in neue  Zusammenhänge von Bildern gestellt wird.
(Dr. Oliver Zybok)

Renate Olbrich vertritt mit ihren Arbeiten die analoge Fotografie
Die Fotografie ist das Medium für ihre malerischen Effekte und Optischen Irritationen.
Zunächst vermutet der Betrachter die Instrumente der digitalen Bildbearbeitung als Verursacher dieser nicht dem natürlichen Erscheinungsbild der Objekte entsprechenden Farben.
Die Künstlerin fotografiert ihre Motive mit einer analogen Kamera erstellt traditionelle Handabzüge.
Die verblüffende Wirkung ihrer Arbeiten entsteht während der Entwicklung im Fotolabor, in dem sie durch gezieltes hinzufügen von  Licht und Chemikalien die Licht und Schattenpartien umkehrt und in eine künstliche Farbigkeit erzeugt.
Renate Olbrich hat diese Technik weiter entwickelt und zum Markenzeichen ihrer einzigartigen Bildproduktion gemacht.
Durch sie werden ihre Handabzüge zu  Unikaten Renate Olbrich hat durch ihre Farbsolarisation einen neuen Weg gefunden Malerei und Fotografie erfolgreich zu verbinden, sie enttarnt die Realität als subjektiv erfahrene Wirklichkeit und macht durch ihre künstlerischen Arbeiten eine Ebene hinter den Dingen sichtbar und erfahrbar.
Renate Olbrichs arbeiten haben Eingang in bekannte Sammlungen gefunden. 2001 – 2013 wurden ihre Arbeiten in vier deutschen Museen als Einzelausstellungen ausgestellt.
Eine weitere Ausstellung 2013 im Museum Bad – Arolsen  „Blütenzauber „ mit renommierten Fotokünstlern .
Weitere Einzel und Gruppenausstellungen  in Galerien,
(Dr. Oliver Zybok)

Analogia entis
In den Malcollagen von Renate Olbrich begegnet uns ein sinnlicher Zugang zur Welt. Die reliefartigen Oberflächen reizen den Tastsinn und evozieren ein Begreifen, das einer aisthetischen Aneignung von Welt gleichkommt. In den großformatigen, farbprächtigen Tableaus scheint die ästhetische Philosophie eines Alexander Gottlieb Baumgarten ihren Ausdruck gefunden zu haben, in der entsprechend zu den Leistungen der rationalen Logik den Sinnen Erkenntnisvermögen zugeschrieben wird.
So betrachtet ist Renate Olbrichs künstlerische Praxis genuin. Sie schweift mit der wachen Aufmerksamkeit ihrer Sinne durch die Welt, sammelt Eindrücke und Gegenstände und verwandelt alles, was ihr Interesse weckt, in Bilder mit motivischer Fülle. Mit diesen Bildern konstruiert sie Wirklichkeit. In ihrer Kunst spiegelt sich unmittelbar aisthetisches Denken: über die sinnliche und emotionale Erfahrung bilden sich Vorstellungen und Phantasien, die in ihren Werken Gestalt finden. Dabei muten die Collagen wie Erinnerungsfragmente an, die in einer neu geordneten Gesamtheit eigene Welten formen.
Die Collagen erwecken den Eindruck von Reisetagebüchern, wobei sich wie in traumartigen Sequenzen Vertrautes und Fremdes durchdringen, Orte, Zeiten und Kulturen verwoben werden. Derart entsteht eine eigenartige Spannung zwischen den einzelnen Motiven. Jedes steht für sich, gleichzeitig aber neben- und zueinander. Die Vereinzelung der scharf umrissenden Motive lädt diese mit einer über sie hinausweisenden Bedeutung auf, so dass die Motive trotz ihrer genau bezeichnenden Gegenständlichkeit wie rätselhafte Chiffren wirken, die entschlüsselt werden wollen.
In dem gleichwertigen Nebeneinander der Motive wie Pflanzen, Geishas, Architekturen, Schädel, Buddhas und Panther klingen metaphysische Sichtweisen an, die einem analogen Seinsverständnis entsprechen. „Sein“ wird als das verstanden, was allem zukommt und worin alle Gegenstände übereinkommen, worin sie sich zugleich aber auch unterscheiden. Sein wird als Fülle verstanden.
Bezeichnend für die Collagen ist, dass trotz aller Transitorik des Seins das Bleibende betont wird. Die Manifestation des Seins vermittelt sich in den Malcollagen durch die klaren Umrisse der Motive wie durch die skulpturale Verwendung von Papier, mit dem die Künstlerin ihre Motive formt. Darin unterscheiden sich die Malcollagen deutlich von den Fotografien Renate Olbrichs, aus denen sie sich die entwickelt haben. Liegt bei den Fotografien das Besondere in einer dezidiert metamorphotischen Flüchtigkeit der Motive, die in Zwielicht und Unschärfe erscheinen, wird nun das Greifbare herausgearbeitet.
Was beiden Werkgruppen jedoch gemeinsam ist, sind die poetischen Aspekte, in denen sich eine bestimmte Sehnsucht nach einer ganzheitlich zu begreifenden Welt äußert. Renate Olbrichs Bildwelten entwickeln einen Sog, der die Kraft hat, den Betrachter hineinzuziehen und mit auf eine Reise zu nehmen, zu einer Reise ins Innere der Welt und damit zu uns selbst. (Dr. Stefanie Lucci, 2011)

Zwischen Sinnvakuum und produktiver Kraft
„Das Charakteristikum des Melancholikers ist eine bewußte und unverlierbare Beziehung zu seinem eigenen Ich, das aber nie als selbstverständlich angenommen werden kann. Das Ich ist ein Text – er muss entziffert werden.“ Um die Welt als zwiespältiges Dilemma wahrzunehmen, muss sich auch der Mensch selbst als gespaltenes Subjekt begreifen. Die amerikanische Autorin Susan Sontag gibt in ihrer Abhandlung Im Zeichen des Saturns (1981) Auskunft über Möglichkeiten, wie emotional lähmende Begleiterscheinungen der Melancholie produktiv umgesetzt werden können: „Die Welt selbst bietet sich dem prüfenden Blick des Melancholikers dar, wie sie es vor keinem anderen täte. Je weniger Leben in den Dingen ist, desto mehr erstarkt das geniale Bewusstsein, das ihnen nachsinnt.“ Um einen neuen ganzheitlich geprägten Überblick erhalten zu können, muss das Vorhandene als nicht-selbstverständlich und immer wieder revisionsbedürftig erkannt werden. Unter Berücksichtigung dieses Sachverhaltes ist die der Melancholie inhärente Produktivität genereller Bestandteil der bildenden Kunst. Erst wenn es dem Künstler gelingt, das durch seine Umwelt bewirkte Sinnvakuum, durch introspektive Hinterfragungen in eine künstlerische Produktivität umzuwandeln, kann er neue Wege beschreiten.
Ein faszinierendes Beispiel für das Entstehen eigener Landschaften und Welten, die sich durch den introspektiven Blick entfalten, bieten die Solarisationen von Renate Olbrich. Mit ihrer fotografischen Technik hat die Krefelder Künstlerin ein Ausdrucksmittel gefunden, Malerei und Fotografie zu verbinden, um, wie sie es formuliert, „die Realität als subjektiv erfahrene Wirklichkeit zu enttarnen, wodurch eine vielschichtige Ebene hinter den Dingen sichtbar und erfahrbar gemacht wird.“ Die farbliche Intensität der Arbeiten scheint die dargestellten Dinge im besonderen Maße hervorzuheben, Gegenstände, denen man im Alltag eher nur beiläufig Beachtung schenkt. In einer Reihe von Arbeiten aus der Tropenhaus-Serie 2 sind afrikanische und orientalische Figuren arrangiert, zum Teil gedoppelt, paarweise oder auch als Gruppe. Durch die expressive Farbpalette wirken sie lebendig, doch ihre „Blicke in die Weite des Bildes“ (Olbrich) verdeutlichen, dass sich die Figuren in keinem Kommunikationsaustausch befinden, sondern jede für sich eine statische Handlung vollzieht. Der fotosolaristische Aspekt der Verlebendigung wird durch das Objekthafte der Plastiken relativiert. Somit vermitteln die Figuren den Eindruck einer Introspektion, eines melancholischen In-sich-gekehrt-sein.
In einer neuen Tropenhaus-Serie zeigt Olbrich flüchtende Menschen, zu Wasser oder auf dem Land. Die Technik der Farbsolarisation verklärt zunächst auch hier das Geschehen. Es ist nicht genau zu erkennen, warum die Menschen flüchten, zuweilen kann es sich auch lediglich um hastige Bewegungen einzelner Körper handeln. Nach Aussage der Künstlerin sind die Aufnahmen im Kontext der mittlerweile allgegenwärtigen Klimakatastrophe entstanden. Den panischen Bewegungen einzelner Menschen, die ihrer äußeren Erscheinung nach vom afrikanischen und asiatischen Kontinent stammen, steht ein stoischer, fast resignierender Gesichtsausdruck anderer gegenüber. Melancholie als Metapher einer Ausweglosigkeit, die sich aufgrund des respektlosen Umgangs des Menschen mit der Natur ergeben hat. Doch die Intensität der Farbe verschleiert nicht nur den direkten Grund der Flucht, sondern zeigt in den einzelnen Gesten und Gebärden auch ein kraftvolles Aufbegehren. Die Flucht als ausdrucksstarke Bewegung, die als Anfang für etwas Neues steht?
Was macht den bedrückenden und zugleich belebenden Charakter einer derartigen Melancholie aus? In seinem Aufsatz Trauer und Melancholie (1917) versucht Sigmund Freud durch den Vergleich mit der Trauer eine Annäherung an das Phänomen. Beide psychischen Zustände können durch den Verlust einer geliebten Person ausgelöst werden. Während Freud die Trauer als ein vorübergehendes Normverhalten betrachtet, das genauso lange andauert, bis eine Abnabelung vom verlorenen Objekt gelungen und der Schmerz damit überwunden ist, verhält es sich mit der Melancholie nach seiner Ansicht komplizierter. Neben dem Entzug eines Objekts hat der Melancholiker zusätzlich einen Ich-Verlust zu verkraften. „Bei der Trauer ist die Welt arm und leer geworden,“ schreibt er, „bei der Melancholie ist es das Ich selbst.“ Positiv kann der entleerte und enteinende Zustand der Melancholie als produktive Ausgangssituation gedeutet werden. Wo ein Sinnvakuum vorhanden ist, werden Bilder introspektiv verarbeitet, also subjektiv angereichert, bis sie schließlich ein dynamisches Eigenleben entwickeln. Es entstehen eigengesetzliche Zufluchtsorte, welche die melancholische Grundstimmung widerspiegeln. Die bedrückende Atmosphäre, hinter der sich neue Möglichkeiten verbergen, bleibt also. Renate Olbrichs Solarisationen bieten die Kulissen für solche Szenerien.
(Oliver Zybok)

Ausstellungen
2015    ARTISHOCKE THE GALLERY, Essen, Fotografie, Malerei. E
2014    Galerie-Schageshof, „Impulse”, Fotografie
2014    Art&Antique, Forum-Messe-Frankfurt, one-person-show, Fotografie
2013    Museum-Schloss-Arolsen. „Blütenzauber”, Fotografien, internationaler Künstler
2013    Galerie  Idelmann, „Marrakech”, Malerei, Fotografie
2013    art Karlsruhe, Galerie Idelmann, Malerei, Fotografie
2012    ARTISHOCKE THE GALLERY, Fotografie
2012    Galerie Schageshof, „Große Kunst-Ausstellung und Charity Auktion”, Fotografie, Malerei
2012    “Gespräche in Marrakech”, Hotel Riad-Honey
2011    von fraunberg art gallery, Düsseldorf, Fotografie, solo
2011    Gallery LE CHIFFRE, Bonn, Collagen, Malerei, solo
2010    Galerie pack of patches, art Karlsruhe, Fotografie
2010    von  fraunberg art gallery, Düsseldorf, Fotografie
2010    Kunst Zürich, Galerie, pack of patches, Jena, Fotografie
2010    Agentur Zeitfenster, Tamara Steinhart, Krefeld, Malerei, solo
2010    Cutlog Paris, Galerie pack of patches, Paris, Fotografie
2010    Cutlog Paris, Galerie Kohler+Partner, Paris, Fotografie
2010    Koller Repräsentation, Düsseldorf, Fotografie, solo
2010    Galerie Kohler+Partner, Karlsruhe, Filmprojekt
2010    Galerie  Kohler+Partner, art Karlsruhe,Fotografie
2009    Galerie Kohler+Partner, Karlsruhe, Fotografie, solo
2009    Art Galerie7, Köln, art Karlsruhe, one-person-show, Fotografie
2009    Syrlin Kunstverein, Kunstpreis, Fotografie
2008    Agentur Zeitfenster, Krefeld, Malerei, solo
2008    Galerie BRAUBACHfive, Frankfurt, Fotografie
2008    Galerie Prestel, Frankfurt, Fotografie
2008    Art Galerie7, Köln, art Karlsruhe,  one-person-show, Fotografie
2007    Galerie Prestel, Frankfurt, Fotografie
2007    Art Galerie7, Köln, Art.Fair-Köln, Fotografie
2007    Art Galerie7, Köln, Fotografie, solo
2007    Art Galerie7, Köln, Jam Art Mallorca, Fotografie
2007    Galerie Prestel, Frankfurt Fotografie
2007    Galerie Schageshof,  art Karlsruhe, one-person-show
2006    Galerie Prestel, Frankfurt, Fotografie
2006    Galerie Voigt,  Nürnberg, Fotografie
2006    Kunstraum Dr. Schütz, Karlsruhe, Fotografie, solo
2006    Galerie Prestel, Frankfurt, Fotografie
2006    Projekt Mariposa -Teneriffa, Helga und H-J. Müller, Stuttgart
2006    art Karlsruhe, one-person-show, Fotografie
2006    Galerie Schageshof, art Karlsruhe, one-person-show, Fotografie
2006    Museum Gelsenkirchen, Fotografie, solo
2006    Museum Wolfgang-Bonhage Korbach, Fotografie, solo
2005    Galerie Vayhinger, Begegnung mit Otte Mark, Fotografie
2005    Kunsthalle Altdorf, art Karlsruhe, one-person-show, Fotografie
2004    Projekt Mariposa Teneriffa, Helga u. .H-J. Müller, Fotografie, solo
2003    Galerie Schageshof, art-Karlsruhe, one-person-show, Fotografie
2003    Museum Lindau/B,Fotografie, Malerei, solo
2002    Galerie Genius, Düsseldorf, Fotografie, Malerei, solo
2002    Galerie Genius, Düsseldorf, Fotografie, solo
2001    Galerie Schageshof,  Malerei, Fotografie, solo
1994    LineartGent,one-person-show,Malerei