LOISEAU, GUSTAVE

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Aldea en la Prov de la Caen / 1930 / nicht mehr verfügbar

*     3. Oktober 1865 Paris, †  10. Oktober 1935 Paris

Gustave Loiseau ist ein französischer Maler des Post-Impressionismus, der für seine farbstarken Marinebilder aus der Bretagne beliebt ist.
In der mittleren Schaffensphase faszinieren insbesondere seine Landschaften von der Seine und Oise, die gemeinsam mit den Stadt- und Hafenansichten im Spätwerk gekennzeichnet sind durch seine singuläre Strichtechnik, die als “touche croisée” oder auch “en treillis” bezeichnet wird.

Biografie
Loiseau wuchs in Paris auf, wo seine Eltern eine Metzgerei besaßen.
Früh fühlte er sich zum Zeichnen hingezogen. Loiseau machte eine Lehre bei einem Dekorateur, der ein Freund der Familie war. Nachdem er eine gefährliche Typhuserkrankung überstanden hatte, erklärte er 1880 seinen Eltern seinen Bestrebungen, Künstler werden zu wollen. Seine Eltern realisierten, dass es zwecklos war ihn umstimmen zu wollen, verkauften ihr Geschäft und zogen sich nach Pontoise zurück.
Erst 1887 war es Loiseau schließlich durch ein Erbe von seiner Großmutter möglich zu studieren. Er schrieb sich zunächst an der École des Arts Décoratifs ein, wo er Zeichnen studierte.
Loiseau etablierte sich in Montmartre, zunächst in der rue Myrrha und dann im La Maison du Trappeur in der rue Ravignon. Loiseau war einer der ersten Künstler, der dieses Haus bewohnte, das später internationalen Ruhm als sog. Bateau-Lavoir erreichen sollte, wo auch andere Künstler wie Maxime Maufra und dann Pablo Picasso lebten und arbeiteten.
Doch ein Jahr später verließ er die Schule nach einem Streit mit seinem Lehrer.
Stattdessen nahm er Unterricht bei dem Landschaftsmaler Fernand Quignon (1854-1941).
Obwohl Loiseau die helle und luftige Malerei von Quignon ansprechen fand, war er von dessen Maltechnik enttäuscht. Er spürte, dass den in seinem Atelier nach Skizzen entstandenen Werken die Frische, Intensität und Spontaneität fehlte.
Loiseau wünschte sich en plein air zu malen und fand es undenkbar, dass ein Gemälde nicht direkt vor dem Sujet gemalt werden sollte.
Auf Quignons Ratschlag kam Loiseau zum ersten Mal im Mai 1890 nach Pont-Aven und mietete ein Zimmer in der billigsten Unterkunft im Dorf, der Auberge von Marie-Jeanne Gloanec am Ende des Stadtplatzes. Diese Auberge war bei Künstlern sehr beliebt. Loiseau traf dort auf Maxime Maufra und Henry Moret (1856-1913).
Loiseau und Maufra, nur mit einem Vier-Jahres-Unterschied in Alter, hatten vieles gemeinsam und wurden schnell Freunde. Loiseau war jedoch von Anfang an mehr in Richtung Impressionismus geneigt als Maufra. Unter dem Einfluss von Gauguins Synthetisismus und Cloisonnismus wandte Maufra den Theorien des Divisionismus, dem Loiseau folgte, den Rücken. Loiseau kommentierte, dass “in vielen Fällen das Nebeneinander von Farbflecken in der divisionistischen Weise eine genaue und leistungsstarke Darstellung der Wirkungen von Licht widerspiegelt.”
Gustave Loiseau stellte erste wichtige Gemälde im Jahr 1891 in der Galerie Le Barc de Boutteville aus, einem Kunsthändler in der Rue Le Pelletier in Paris, der junge Künstler sehr unterstütze.
François Depeaux, ein berühmter Sammler aus Rouen und ein enger Freund von Claude Monet, kaufte zwei von Loiseaus Gemälden.
Nach weiteren Erfolgen 1891 und 1892 im Salon des Indépendants kontaktierte Loiseau Paul Durand-Ruel, den zu jener Zeit renommiertesten Pariser Kunsthändler für die Impressionisten, der auch Claude Monet und andere vertrat. Die Beziehung mit Durand-Ruel ermöglichte es ihm, viel mehr zu reisen und zu entdecken.
Im Frühjahr 1895 zog Loiseau nach Moret-sur-Loing und begann die Hügel und Flüsse der Region zu malen. Von diesem Zeitpunkt an war Loiseau einer der aufrichtigsten Interpreten der französischen Landschaft.
Er reiste durch die Normandie, Bretagne und die Dordogne im Sommer, um im Winter wieder in der Region Île-de-France zu malen. Von den Motiven seiner Gemälde ist es möglich, seine geografischen Bewegungen der folgenden Jahre nach zu verfolgen.
Er malte viele Werke in Pontoise und Paris, wo er sich jeden Winter aufhielt. Im Jahr 1904 hatte er ein Atelier in seinem Garten dort gebaut, und viele seiner Gemälde sind Ansichten aus seinem Atelier. Nach 1899 malte er auch häufig in Saint-Cyr-du-Vaudreuil an den Ufern der Eure, wo er eine beeindruckende Serie von Pappelmotiven schuf, die an entsprechende Werke von Monet erinnern.
Er verbrachte einige Zeit in den Flusstälern der Eure, die Seine, und der Yonne. Und in der Normandie malte er in Dieppe, Fécamp und Etretat. Loiseau kehrte auch treu fast jedes Jahr in die Bretagne zurück. Er besuchte Saint-Herbot und Le Huelgoat 1903, Cap Fréhel in 1905 und 1906 und Douarnenez-Tréboul im Jahr 1913.
Seine Technik ist in den 1910er Jahren als “en treillis” bekannt, ein schraffierend wirkender kreuzweise gesetzter Duktus, heute als seine Spezialität bewundert.
Gegen Ende seines Lebens nahm Loiseau ein weiteres Atelier in Paris, am Quai d’Anjou, wo er von dieser Aussicht auf die Stadt aus seinem Atelier malte, wie er es in Pont- Aven getan hatte.
Loiseau starb in Paris im Jahre 1935.

Man muss Loiseau als Naturtalent bezeichnen, denn außer einer kurzen Passage an der École des arts décoratifs und sechs Monaten im Atelier des Landschaftsmalers Fernand Just Quignon lernte er nur bei seinen eigenen Malübungen und durch den Umgang mit bekannten Malern der Zeit.

Seine Bilder leben von den atmosphärischen Darstellungen von Regen, Frost, Nebel, Morgennebel und wie die Wolken die Strahlen der Sonne filtern.

Gemälde in öffentlichen Sammlungen
Zeichnungen
L’Isle-Adam; Musée Louis Senlecq
– Bois d’Ennery 1889, Numéro d’inventaire SD0114

Gemälde
Boston, Massachusetts, USA, Museum of Fine Art
Buffalo, New York, USA, Albright-Knox Art Gallery
Cambridge, England, The Fitzwilliam Museum
Dieppe ; Château- Musée
– Fin d’automne, rivière d’Eure au Vaudreuil, Numéro d’inventaire 961.1.2; 3961 a (MD)
– Tournedos sur Seine, neige, givre et brume,  Numéro d’inventaire 961.1.5; 3961 d (MD)
Geneva, Switzerland, Le Petit Palais – Musée d’Art Moderne
Kansas City, Missouri, USA, The Nelson-Atkins Museum of Art
New York, USA, The Metropolitan Museum of Art
Oxford, England, The Ashmolean Museum
Paris; Musée d’Orsay
– L’EURE EN HIVER, Numéro d’inventaire RF 1977 228; AM 1961 P
Pont-Aven, France, Musée de Pont-Aven
Rennes; Musée des Beaux-Arts
– LA POINTE DU JARS AU CAP FREHEL; LE CAP FREHEL Numéro d’inventaire  INV 52.4.1
Rouen; Musée des Beaux-Arts
– UNE RUE A MORTAIN, NEIGE,.  Numéro d’inventaire 909.1.31
St. Petersburg, Russia, State Hermitage Museum
Taiwan, Chi-Mei Museum
Versailles; Musée Lambinet
– Champ de blé en normandie, Numéro d’inventaire 91.9.24
– Coupe de fruits, Numéro d’inventaire 91.9.25
– Pont suspendu de Triel, Numéro d’inventaire 91.9.28
– Pont-Aven, effet de Soleil, Numéro d’inventaire  91.9.26
– Rivière charriant des glaçons, Numéro d’inventaire  91.9.23
– Rue de la haute Vieille Tour à Rouen,  Numéro d’inventaire  91.9.27

Wichtige Ausstellungen
9. Mai – 27. September 1981, Gustave Loiseau, Musée Pissarro, Pointoise, France
9. November 1985 – 17. Januar 1986, Gustave Loiseau, Didier Imbert Fine Art, Paris, France.